Die Eisheiligen 
Freitag, Mai 10, 2019, 08:11 - Tipps und Pflanzenschutz
gepostet von Nils
Waren wir in den letzten Jahren einfach zu verwöhnt und haben geglaubt, dass das Wetterphänomen "Eisheilige" durch die Klimaerwärmung nicht mehr auftritt?

🍨😇

Wahrscheinlich, aber dafür erwischt es die Ungeduldigen jetzt um so härter. Wir können uns als Samengeschäft da nicht ganz ausschließen. Denn auch wir haben schon Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen etc. im Angebot, um uns dem Kundenansturm zu stellen. Das Problem ist, verkaufen wir dem Ungeduldigen seine Pflänzchen nicht, macht es die Konkurrenz. Also haben wir die zarten Pflanzen schon ab Ende April und nicht erst, wie es Omas Kalender sagt, ab dem 15.5.
Ein weiteres Problem ist, dass unser Jungpflanzenzüchter irgendwann schlicht ausverkauft ist, und wir die Spitzensorten von keiner uns bekannten Quelle bekommen.



Aber wir warnen die Kunden und haben eine unserer Garagen mit LEDs ausgerüstet, um die Pflanzen in den kalten Nächten unterzustellen.

Die Nacht von Sonntag auf Montag soll nochmal recht frisch werden. ❄️❄️❄️ Also schützen Sie die empfindlichen Pflanzen mit Vlies, Tüchern oder Decken.

Ab Montag soll es dann endlich ausreichend warm werden \o/ Wir haben auf jeden Fall genügend Ware.

Wir wünschen ein bildschönes Wochenende,
Ihr 𝕾𝖆𝖒𝖊𝖓 𝕬𝖓𝖉𝖗𝖊𝖆𝖘 Team
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Anlage einer Blumenwiese 
Mittwoch, April 17, 2019, 10:55 - Tipps und Pflanzenschutz
gepostet von Nils
Was macht der brave Samenhändler an seinem freien Tag? - Richtig, er ist im Dienst der Allgemeinheit unterwegs, die Welt zu retten.

Naja, nicht ganz. Ich habe eine Blumenwiese angelegt, um die heimische Fauna durch blühende Flora zu unterstützen.

Im wunderschönen Schmitten im Taunus auf einer oberkünftig gelegenen Aussichtsplattform namens "Auf der Ley" wird diesen Sommer, so Gott will, eine Blütenpracht vorzufinden sein.



So wirds gemacht:


Der Boden muss hierfür vorbereitet werden. Idealerweise gefräst oder umgegraben, in unserem Fall suboptimal mit dem Rechnen von bestehendem Bewuchs befreit werden. Ich betone hier die Notwendigkeit, den Samen auf unbedingt unbewachsenen Flächen auszubringen. Unserer Erfahrung nach langt es nicht aus, auf bestehende Grasnaben zu säen, auch Vertikutieren ist nicht ausreichend.

Anschließend wird eine Mischung aus Blumensamen und Gartenerde ausgebracht und mit der Rückseite des Rechens gut verteilt.



Alles was fehlt ist ein wenig Unterstützung von oben in Form von Regen ;-)

Vielen Dank an das großartige Team von Helfern, die den Platz um das Leyhäuschen hoffentlich bald zu einer Augen- und Bienenweide machen.



Warum sind Blühflächen so wichtig?

In der modernen Landwirtschaft, auch im Rhein Main Gebiet, die geprägt ist von Effizienz und Monokultur, finden Insekten nur begrenzt Nahrung. Entweder ist der Blühzeitraum sehr eingeschränkt, wie bei Raps, oder es wird sowieso nur Getreide angebaut. Ich mache keinem Landwirt einen Vorwurf, denn unsere Gesellschaft erzwingt diese Strukturen. Aber man sollte, und wenn sie noch so klein ist, eine blühende Wiese anlegen. Egal ob auf dem Balkon, auf der ver(d)reckten Verkehrsinsel oder am gänzlich vernachlässigten Wegesrand. Die Samen sind für "Knöpp un Kligger" wie wir Frankfurter sagen im Fachhandel erhältlich. Es tut also nicht weh, erfüllt einen Sinn und ist noch schön anzusehen.
Eine Win - Win - Win Situation

Gewinnen Sie jetzt genau hier, würde Deichkind singen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,

Euer 𝕾𝖆𝖒𝖊𝖓 𝕬𝖓𝖉𝖗𝖊𝖆𝖘

Ach so: wie so eine Blumenwiese aussieht kann man an den Bildern meines Projektes vom letzten Jahr sehen:

Blumenwiese Weiltal



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Trockenheitsresistente Pflanzen 
Freitag, September 21, 2018, 13:31 - Tipps und Pflanzenschutz
gepostet von Nils
Dieser Sommer hatte es in sich. Es ist Mitte September und seit Mitte April gab es keine großflächigen Regenfälle mehr.
Das Staudenbeet sieht aus wie nach einem Großbrand und vom Rasen sprechen wir erst garnicht (Nur soviel: das Unkraut wächst 😄 )



Aber welche Pflanzen vertragen diese Trockenheit?
Ein paar Dickblättrige scheinen ganz gut klar zu kommen mit den Gegebenheiten: Auf dem Carportdach (Erdschicht nur 10 cm) stehen die Mauerpfeffer saftig grün da, als ob nichts passiert wäre.
Das gilt natürlich generell für die Steingartengewächse, die in Mauerritzen überleben müssen, und vorhandenes Wasser einlagern können.




Und dazu brauchen diese fabelhaften Überlebenskünstler der Natur nicht mal viel Wurzelwerk.

Eine andere Strategie im Kampf gegen die Dürre ist es die Wurzeln als Speicher zu benutzen. Die Nachtkerzen haben Rettich ähnliche Wurzeln mit denen Sie bei mir als fast einzige hohe Stauden der Trockenheit getrotzt haben und bis heute blühen.



Das selbe vermögen Freiland Yuccas, die zusätzlich noch sehr feste, fast silbrige Blätter haben, wodurch sie kein Wasser verdunsten.

Und nicht zu vergessen die Rosen: bis zu 5 Meter tiefe Wurzeln lassen sie immer genügend Wasser haben. Das funktioniert logischerweise immer nur im Freiland, nicht im Topf.


Jetzt im Herbst erfreue ich mich der Fetten Hennen, (auch Sedum Arten), die als großartiger Bienenattraktor die Insekten im Herbst noch mit Nektar versorgen.





All das sind Tipps für den Garten, hier kann das Wasser, wenn es denn mal zu viel ist versickern, mit ein bischen Kies drunter läufts noch besser. Auf dem Balkon und in Töpfen sieht es schon ganz anders aus: Es sollten immer Pflanzen mit ähnlichen Wasseransprüchen zusammen gesetzt werden. Also nicht einen Kaktus und eine Sumpfpflanze...
Auch ist bei der Anlage eines "Trockentopfes" darauf zu achten, dass eine gute Drainage eingebaut wird, also eine Schicht Kies als unterste Lage benutzt wird, um Staunässe zu vermeiden. Die trockenheitliebenden Pflanzen sind meistens nicht feuchtigkeisliebend und faulen sehr schnell.
Neben den oben genannten Blumen gibt es nicht winterharte dickfleischige Gewächse, die sich prima eignen, wie zum Beispiel Mittagsblumen und Portulakröschen. Letzterer ist in vielen Gärten dieses Jahr komplett verwuchert, weil ihm die Bedingungen so zusagten.

Wie immer lassen sich alle Bilder durch anklicken vergrößern,
Eine schöne Zeit,
Euer
Samen Andreas
Hier noch ein Schnappschuss von heute:



Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Andis Gartenblog
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Des Samen Andreas Freizeit 
Montag, Juli 9, 2018, 13:53 - Tipps und Pflanzenschutz, Sonstiges
gepostet von Nils
Das Thema Insektensterben war im letzten Jahr sehr präsent. Jeder konnte die Debatte mitverfolgen, die in der Presse bis ins Kleinste diskutiert wurde, z.B. hier in einem Kommentar von Jan Grossarth: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/i ... 56203.html
Man kann nicht leugnen, dass Vielfalt und Anzahl der Insekten stark zurückgeht. Mangelnde Blühflächen im Sommer, Monokulturen und Pestizide führen zu ebendiesen Symptomen

Die Blumenwiese 🌼


Im November trat ein Bekannter mit der Idee an mich heran, eine Blumenwiese auf einer freien Ackerfläche vor seinem Grundstück aussäen zu wollen, um nicht nur zu Reden, sondern zu Handeln. Wir von Samen Andreas führen jede Menge dieser Blumenmischungen, aber die Fläche für dieses spezielle Projekt ist doch etwas Besonderes: Das Vorhaben bezieht sich auf 3500 m².


Acker von Andy

Der Ort sei hier nicht näher beschrieben, ausser dass er im Weiltal liegt, einem traumhaft schönen Fleckchen Erde im Taunus.


Das Weiltal
Im Frühling ging es dann endlich los. Mitte April wurde gepflügt und geeggt. Das ist unbedingt nötig, um auf einer Fläche wie dieser vernünftig voranzukommen:





Und kaum hatte sich der Staub gelegt wurde kräftig Saatgut gestreckt (also "verdünnt") und ausgesät. Geholfen haben Benni, Jungimker und guter Kumpel von Andy, sowie mein Jüngster und ich.




Alle am werkeln

Ein schönes Gefühl die Hände im Dreck zu haben und was Gutes für die Natur tun zu können.

Leider blieb der Regen 🌧 aus 😞 Wochenlang war keine Wolke in Sicht und ich habe gezittert, ob das Saatgut diese Trockenheit gut übersteht.
Endlich kam der Regen und keine zwei Wochen später sprossen die ersten zarten Keime.



Und seitdem wächst und wächst die Wiese. Die ersten Boretschblüten waren schnell da und nach und nach kamen Kornblumen, Malven, Gold- und Klatschmohn, Lein, Ringelblumen und unzählige andere mehr (nicht gelogen) Die "Wildblumen- und Kräuterwiese RSM8.9.5" hat ihr Versprechen gehalten. Mittlerweile summt und brummt und flattert die ganze Wiese und hunderte Falter, Bienen und Hummeln tanzen um die Wette.









Ja, Andy ist stolz auf diesen Mikrokosmos. Auf sein Engagement, seine Antwort auf das ewige Lamentieren "man müsste, sollte oder könnte". Und er ist glücklich, wenn er abends auf der Veranda sitzt und das Summen genießt.

Alle Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern. Viel Spass,
Euer 𝕾𝖆𝖒𝖊𝖓 𝕬𝖓𝖉𝖗𝖊𝖆𝖘

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Aufzucht der Gemüsejungpflänzchen auf der Fensterbank 
Mittwoch, März 7, 2018, 08:48 - Tipps und Pflanzenschutz
gepostet von Nils
Es ist März und so langsam kann mit der Anzucht der ersten Gemüsepflänzchen auf der Fensterbank begonnen werden. Um optimale Bedingungen zu erreichen, empfehlen wir ausschließlich Aussaaterde zu verwenden, diese ist feinkrümelig und im idealfall Keimfrei.

Die Vorkultur und Aussaat im Zimmergewächshaus



Um einige Wochen Zeit zu gewinnen, und der Ungeduld während des Wartens auf den Frühling entgegen zu wirken, zieht man im Zimmer in einem kleinen Gewächshäuschen die Pflanzen vor. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder füllen Sie die Bodenschale des Zimmergewächshauses direkt mit Anzuchterde oder aber Sie verwenden Anzuchttöpfe, die mit dem Substrat gefüllt werden bzw. Kokostabletten zur Einzelkornaussaat.



Gesät wird dünn und gleichmäßig entweder in die Erde oder die Töpfe. Achten Sie darauf, dass sich nicht zu viel Samen an einer Stelle befindet. Es genügt ein kleiner Teil des Inhalts einer Samenpackung. Denken Sie daran, dass der Samen mitunter zwar fast wie Staub aussieht, sich innerhalb kurzer Zeit aber zu großen Pflanzen entwickeln kann, die sich bei zu dichter Aussaat gegenseitig zu verdrängen versuchen. Sofern es sich um Lichtkeimer handelt (auf der Samentüte steht dann "nicht mit Erde bedecken" o.ä.) drücken Sie den Samen nur leicht an. Dunkelkeimer (d.h. alle anderen) werden mit ein wenig Substrat bedeckt, welches leicht angedrückt wird. Faustregel: Je größer der Samen desto dicker die Substratschicht.
Sofern verschiedene Pflanzen ausgesät werden, verwenden Sie Pflanzensteckschilder um die Aussaat zu markieren. Beschriften Sie sie am besten mit einem lichtechen Stift (Wachs- oder Bleistift sind geeignet, aber auch spezielle Filzschreiber).
Nach dem Aussäen brauchen die meisten Samen eine etwas erhöhte aber auch nicht zu hohe Temperatur, um schnell und zuverlässig zu keimen. 20-22 °C sind für die meisten Samen optimal. Achten Sie unbedingt auf die Angaben auf der Samentüte.
Die Lüftungsklappen des Zimmergewächshauses hält man geschlossen, so dass kein Wasserdampf entweichen kann. Dass die Haube von innen beschlägt ist normal. Überprüfen Sie im Abstand von ein bis zwei Tagen, ob die Samen schon keimen. Sobald alle Arten gekeimt sind, werden die Lüftungsklappen geöffnet. Ab diesem Zeitpunkt muss man wässern. Dies geschieht mit dem Wassersprüher oder einer Ballbrause. Man sollte so sanft wie möglich zu sprühen, denn so manchen zarten Sämling kann man mit dem Wassersprüher sehr leicht sozusagen aus den Socken hauen. Es reicht, wenn die Oberfläche des Substrats leicht feucht ist.
An einem Fensterplatz, an dem das Licht nicht von oben sondern von der Seite kommt, ist anzuraten das Gewächshaus täglich zu drehen, damit die Pflanzen nicht in eine Richtung wachsen. Das Gewächshaus darf nicht in der prallen Sonne stehen, sonst wird es viel zu warm und die Sämlinge verkochen. Sobald die Sämlinge einige Tage alt sind stellt man den Deckel zunächst ein wenig und dann im Laufe der kommenden Tage immer mehr auf, bis er schließlich ganz entfernt wird. Sobald die Pflanzen stabil genug sind und echte Blätter entwickelt haben, die nach den ersten Keimblättern wachsen werden zu dicht stehende Pflänzchen vereinzelt. Man lockert mit einem spitzen Gegenstand (Bleistift, Kuchengabel, etc.) die Erde im Bereich der Wurzeln und zieht das Pflänzchen vorsichtig heraus. Dann setzt man es in einem vorbereiteten mit Erde gefüllten Topf in ein Pflanzloch, nicht tiefer als vorher. Anschließend drückt man von der Seite her das Pflanzloch leicht an - fertig! Die vereinzelten Pflanzen werden dann an einem hellen und einigermaßen warmen Ort weiterkultiviert. Während der ersten Wochen wird ausschließlich gewässert und nicht gedüngt.

Bei uns im Laden finden Sie alle dazu nötigen Dinge: Zimmergewächshaus, Aussaaterde und logischerweise auch die Sämereien.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch,
Ihr 𝕾𝖆𝖒𝖊𝖓 𝕬𝖓𝖉𝖗𝖊𝖆𝖘

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