Mindestlohn und Inflation
Montag, August 4, 2025, 09:39 -
Sonstigesgepostet von Nils
Letzte Woche sah ich folgende Nachricht:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/inflationsrate-deutschland-juli-energie-nahrungsmittel-preise-100.htmlZitat Tagesschau:
Während Energie erneut deutlich weniger kostete, zogen die Preise für Dienstleistungen und Nahrungsmittel überdurchschnittlich an.
Und natürlich errreichten mich von meinen Händlern die ersten Preislisten für die Herbstsaison. Ich war nicht überrascht (+10%).
Und ja, das steht in direktem Zusammenhang hiermit:

Die Lohnkosten sind in zunehmendem Maße verantwortlich für die Preisgestaltung.
Der errechnete Kalkulator für ein Produkt, welches aus einen Einkaufspreis einen Verkaufspreis macht muss all diese Faktoren beinhalten: Miete, Verderb, Lohn, Strom, etc.
Ich gebe ein Beispiel: Eine Schaufel kostet 10 € im Einkauf und lagert 1/2 Jahr im Regal bevor sie wieder verkauft wird. Sie kann nicht verderben, also ist kein Verderb einzurechnen wie bei Pflanzen. In diesem halben Jahr zahle ich Löhne und natürlich auch Strom, Telefon und 10000 kleine andere Dinge, die nicht direkt auf den Kaufpreis eingerechnet werden können. Also errechne ich einen Kalkulator, mit dem ich alle Preise einer Warenruppe berechne. Bei Geräten sind das 60% Aufschlag. Also werden aus 10 € - 16 €. Papa Staat verlangt 19% Umsatzsteuer, die ich als durchlaufenden posten obendrauf packen muss: Also kostet die Schippe jetzt 19 €. .
Bei Mindestlohnerhöhungen werden zwei Faktoren verändert: Der Einkaufspreis erhöht sich, da mein Lieferant dieses einpreist und in meinem Laden muss ich den Kalkulator anpassen, da ich auch gestiegene Lohnkosten haabe.
Ich betone, dass ich mehr als Mindestlohn zahle, aber da das so bleiben soll, muss ich natürlich höhere Löhne zahlen...
Also kostet die Schippe jetzt nicht mehr 10 sondern 11 € im Einkauf und mein Kalkulator steig von 1,6 auf 1,7
und siehe da, die schippe kostet nun 22,30 €, ein sattes plus von 17 %
Ihr seht, dass jetzt schon der künftige Mindestlohn in die neuen Preise eingerechnet werden. Überall!
Das wird ein harter Winter, wenn von den 8 % Mindestlohnerhöhungen beim Mindestlohnempfänger 17 % höhere Preise ankommen.
Wie begegnen wir dem?
Laut Makiw zwingt die Inflation Haushalte dazu, neu zu überdenken, wie sie ihr Geld ausgeben – sie müssen Konsumalternativen neu abwägen. Haushalte sparen mehr oder konsumieren selektiver.
Gleichzeitig gibt es aber auch mehr Geld, was kurzfristig die Nachfrage steigen lässt.
Am Ende wird sich alles wieder 0 auf 0 aufgehen. Außer dass alle Preise 15 % höher sein werden, und die meisten auch 15% mehr in der Tasche haben.
Eine Nullnummer. Bei der kurzfristige Effekte zu Lasten derer gehen, die nicht vorher sparen können.